Dairtors letzte Reise...

Dairtor
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Käptn
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-> Macadargo = Nephilim = Kriegsminister <-
[RPG] ... die letzte Reise
« am: Mrz 08, 2008, 00:11:14 »

So sternenklar war die Nacht schon ewig nicht mehr gewesen. Der helle Stern des Nordens strahlte in all seiner Kraft über das nächtliche Nephilim. Eine innere Unruhe hatte Dairtor geweckt, schon seit Tage spürte er es und er konnte nicht ergründen woran es lag. So saß er am langen Pier der Hafenbucht und schaute auf seine Glaurung, die unweit auf den kleinen Wellen der Bucht tänzelte.
Dairtor schmunzelte. Seine geliebte Glaurung, auch sie war alt. Alt wie er es war. Seine Hand fuhr unter den Eisbärmantel und brachte eine kleine silberne Flasche ans Sternenlicht, langsam öffnete er diese und nahm einen grossen Schluck Single Malt. Ein leichtes Feuer rann seine Kehle hinab und wärmte ihn von innen. Wenn er nur den Grund dieser Unruhe wusste, die immer noch in seinen Gliedern steckte. Sie durchdrang ihn, wie ein unsichtbares Feld. Hatte es was mit Gwath zu tun? Dairtor schüttelte den Kopf. Nein, um ihn brauchte er sich wirklich keine Sorgen zu machen. Mornaira und Pedrain sein Pate würden auf ihn achten. Es musste etwas anderes sein...

"... bald... bald ...."

Dairtor schrak auf und drehte sich suchend um. Diese Stimme... er kannte sie. Seine Hand suchte die Waffe an seiner Seite und der kühle Knauf brachte ihm sogleich Beruhigung. Angestrengt lauschte er in die Stille der Nacht.

"... jaja... such mich nur...."

Langsam erhob sich Dairtor, er runzelte die Stirn. Langsam schlich er den Pier entlang.

"... ganz kalt... hihi... keine Sorge... ich finde dich schon...."

Das alte Herz schlug schneller. Suchend blickte er sich um. Hatte er was gesehen? Er schlich schneller und sah gerade noch eine Gestalt hinter ein paar Fässern verschwinden...

"...genau... komm nur... "

Ein leises Klirren war zu hören, als Dairtor die Waffe zog. Wer wagte es, ein solches Spiel mit ihm zu spielen, ihm dem Bruder des Schattens.

"... hinter dir...."

Dairtor drehte sich blitzschnell um und sein Schwert wirbelte durch etwas. Eine Gestalt, neblig und kaum zu erkennen. Und doch war erkannte er sie.

"Du..du bist tod."

Erschrocken liess er die Waffe fallen. Blitze von Erinnerungen durchzuckten seine Windungen im Hirn und die Gestalt kam näher.

"Du hast dich umgebracht... das kann nicht sein..."

Ein eiskalter Schauer durchfuhr Dairtor als die Erscheinung ihn berührte, alles fing an sich zu drehen und er ging in die Knie.

"Mein Bruder... so erbärmlich kniet ihr hier... aber nun... nun werde ich diejenige sein, die euch mitnimmt... dorthin, wo die Qual zu Hause ist..."

Dairtor krampfte. Er ballte die Fäuste und keuchte.

"Nein... ICH... und nur ICH allein entscheide über MEIN ENDE!!!"

Seine Stimme donnerte durch die Bucht Nephilims, wie das Donnern der Kanonen.

"Hihi.. glaube mir... du kannst es nicht ändern... Bruder...."

Dairtor wollte die Stimme nicht mehr hören, er sprang auf, spuckte auf den Boden. Er nahm sein Schwert auf, rammte es in den hölzernen Boden. Oh... wie verabscheuenswert und bemitleidenswert... selbst im Tode hier aufzutauchen... Dairtors Augen verdrehten sich und nur das Weiss war noch in ihnen zu sehen. Er lachte unheimlich in sich hinein und suchte einen der Geschütztürme der Befestigungen. Grob schubste er den wachenden Piraten bei Seite und das Lachen wurde zu einem wahnsinnigen Grinsen. Er zielte mit der Kanone... und schoss. Eine Kugel nach der anderen sauste durch die kühle Nachtluft und eine nach der anderen fand ihr Ziel im Rumpf der Glaurung.

"Wenn irgendjemand dieses Schiff endgültig versenken darf... dann ICH!!!"

Der Knall, als das Pulvermagazin des stolzen Schiffes getroffen wurde, war ohrenbetäubend. Die Erde bebte. Dairtor sackte in sich zusammen...

"Hehe... was sagst du nun... Schwester... "

Die Gestalt war bereits wieder neben ihm...

"Ein Schiff... materieller Schnickschnack... das kümmert mich nicht... aber euch... euch werde ich bekommen...."

"Niemals! Ich entscheide in welchem Kampf ich sterben werde... und kein Geist!!!"

Dairtor eilte wieder hinunter zum Pier. Er deutete auf 6 ahnlungslose Matrosen ihm zu folgen, dann bestieg er eine der Pinassen im Hafen und liess Segel setzen. Nein... auch sein eigenes Ende würde er in seiner Hand lassen...

Schnell nahm das kleine Schiff an Fahrt auf... immer in Richtung Horizont, irgendwo dort würde das Ende schon warten. Das Ende kam schnell... in Gestalt einer feindlichen Kriegsgaleone, Dairtor hörte noch das Donnern der Bombenkanonen und dann ging er über in den Schatten und es wurde Dunkel um ihn.

Und für Gwathmegil begann ein neues Leben...

"Die Schönheit des Todes, liegt in der Qual des Opfers."
"Melimar qalmo caita nwalmesse cotumo."

"Wieviel Zeit auch immer dir bleibt, du verbringst sie entweder sterbend oder lebend!"
"Live lume lin tella oi mara, si faire egor cuina cuilye!"