Piratenschlacht - Forum

Die Agarwainu hatte das anscheinend etwa gleichstark bewaffnete und ebenso wendige Schiff des Spaniers lange durch Nebel, Untiefen und zu guter letzt durch Gewitter und Sturm verfolgt. Diese Schlacht war verloren und so schaffte es das stolze tiefschwarze Schiff mit den blutroten Segeln gerade noch so, die nächste Insel anzusteuern, auf der sich Gerüchten zu folge Händler und so manches düstere Gesindel herumtrieb. Unwirsch schüttelte Mornaira die langen blauschwarzen Haare, welche vom Meerwasser tropften. Den Arbeitern an Land wurde nur zischend zugeraunt, das sie den nachtschwarzen Racheengel innerhalb kürzester Zeit in Stand zu setzen hatten..ein kleiner Beutel mit Goldmünzen wechselte den Besitzer. Mornaira beachtete die Arbeiter nicht weiter, ihr erster Maat hatte genug Anweisungen erhalten. Sie zog die Kapuze tiefer und eilte fort in Richtung einer der Hafenkaschemmen. Bald war eine gefunden, welche nicht all zu viel helles Gesindel beherbergen würde. Kurz blieb sie in der Tür stehen, dann ward der Wirt unwirsch angehalten so rasch wie möglich den besten Rum aufzutreiben und Mornaira nahm an einem der hintersten Tische in einer Ecke Platz, wo sie nicht weiter auffiel, aber das weitere Geschehen im Auge hatte.

Laut lachend und scherzend kamen der Käptn und sein erster Maat in diese Spelunke.
He Wirt! Bring uns deinen besten Rum! Und wenn dann meine Mannschaft kommt kriegt jeder von denen so viel Rum wie er will!
Rief er dem Wirt laut zu, ehe er sich mit seinem Maat in eine Ecke setzte, kaum auf das achtend was um sie herum geschah.
Sie hatten in letzter Zeit gute Beute gemacht und nun will er seiner Mannschaft und auch sich etwas gönnen. Sein Blick schweifte ein wenig durch den Schankraum, auf der Suche nach Frauen die sich vielleicht mit etwas Gold und Alkohol an ihren Tisch holen ließen. Die Frau die mit ihrer Kapuze in einer Ecke saß blieb dabei von ihm völlig unbeachtet.

Mornaira fiel der Käptn gleich bei seinem Betreten der unscheinbaren Kaschemme auf. Kurz beugte sie sich ein wenig vor und ihre tiefschwarzen Augen musterten ihn von Kopf bis Fuss. Ein neuer Käptn..welcher gleich statt den üblichen hellen Tavernen, den Weg in diese unscheinbare Schenke findet? Interessant... Ihre Neugier, aber auch das für sie typische Misstrauen war geweckt..so belauerte sie ihn weiter wie eine Raubkatze auf Beutesuche. Ein kurzer Wink mit der Hand sollte den Wirt anlocken. Erst nach einer ganzen Weile verstand jener Taugenichts ihr Begehr. Sie raunte ihm etwas zu und steckte ihm dann einige Goldmünzen zu..viel zu viel Lohn für Anliegen...

Langsam lehnte sich Mornaira zurück und legte sacht die Stiefel auf den Tisch hoch. Immer wieder besah sie sich das Treiben um sich.

Der Wirt eilte zum Tresen, suchte eine grosse Flasche Rum und näherte sich dann wie von Mornaira gewünscht jenem Käptn. Schenkte den Rum ein und stellte ein grosses Glas vor ihm ab.

Ein Rum von der Lady dort hinten...

Dann eilte er mit einem Kopfnicken wieder fort.

Überrascht blickte der Käptn auf, als der Wirt ihm ein großes Glas Rum hin stellte. Kurz blickte er in die Richtung in die er zeigte und entdeckte dort eine verhüllte Frau.
Er stand auf, ging nochmal zu dem Wirt und sagte etwas zu ihm nachdem er ihm ein paar Goldstücke zusteckte.
Der Wirt schenkte ein weiteres Glas voll Rum ein, ging mit beiden Gläsern in den Händen in die Ecke und stellte eines der Gläser vor der Frau ab. Dann setzte er sich ihr gegenüber hin und musterte sie neugierig. Nach einiger Zeit des Schweigens fing er doch an zu sprechen.
Und wofür habe ich diesen Rum verdient?
Fragte er gerade heraus und trank einen Schluck Rum.

Mornaira beobachtete wie der fremde Käptn sich zu ihr gesellte. Ein prüfender Blick galt seinen Waffen, wenn auch aus reiner alter Angewohnheit...dann wurde das Haupt wieder gehoben und ihm ein durchdringender Blick aus den tiefschwarzen Augen geschenkt. Sie dachte gar nicht daran ihre Stiefel von der Tischplatte zu nehmen.

Ob ihr ihn verdient, weiss ich nicht..auch wenn eure Erscheinung eher von dunkler Natur geprägt zu sein..und ihr sicher keiner dieser Handelskapitäne zu sein scheint..die so oft die Gewässer kreuzen. Ich kenne diese Gewässer ziemlich genau..ihr scheint fremd hier zu sein..darum der Rum..vielleicht auch nur aus einer Laune heraus.., wurde es ihm leise entgegengezischt..kühl.

Wieder ein durchdringender Blick in die Augen des Käptns. Ein klagender Ruf durchbrach die Stille und Dillungwe (Krähe) schoss besitzerisch auf seine Herrin hinab..setzte sich auf ihre Schulter und musterte argwöhnisch den Fremden.

Noch immer musterte der Käptn die Frau mit interessiertem Blick und als auch noch eine Krähe auf ihrer Schulter landete musste er leicht lächeln. Diese Frau gehörte eindeutig der dunklen Seite an, das gefiel ihm.
Nun, dann danke ich mal für den Rum. Und ja, ich bin neu in diesen Gewässern, aber sicher nicht zum Handeln. Jedenfalls nicht direkt.
Er lehnte sich zurück und legte nun selbst seine Stiefel auf den Tisch. Er musterte die Frau mit einem durchdringenden Blick und trank vom Rum.
Ich denke Ihr wisst ganz genau was ich mache. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Ihr genau das selbe macht. Wir beide lieben die Schatten und nutzen sie um diese erwähnten Handelskapitäne um ein wenig ihrer Waren zu erleichtern.
Der Kapitän grinste und zwinkerte der Frau leicht zu.

Mornaira schmunzelte und eine Hand strich sacht über das seidene Gefieder Dillungwes.

Morden...Brandschatzen..oder gar...

Verspielt wurde eine Augenbraue hochgezogen und in den Augen glomm die lodernde dunkle Flamme ihres Wesens auf.

...mir die dunkle Seele aussaugen?

Während sie ihn wieder prüfend musterte, hauchte sie ihm leise zu.

Ich kenne so manchen dunklen Pfad..bin selber tückisch und listenreich wie die See...den Schatten lieben? Ich bin der Schatten...bisher habe ich mich noch nicht vorgestellt..Mornaira..Lontyaro Nephilims...des dunklen Schattenreiches der Gewässer..und ja..ich erleichtere gern jeden der meinen Weg kreuzt und nicht in irgendeinerweise mit mir verbunden ist..

Das Glas wurde leicht gehoben, hin und her gedreht und betrachtet, während die Frau sprach.
Gemordet....Gebrandschatzt....Habe ich schon viele Male. Seelen ausgesaugt? Nun, auch das habe ich schon, könnte man sagen....Doch nie eine von solch dunkler Schönheit.
Seine Augen blitzten etwas gierig, aber auch fasziniert.
Ein wenig überrascht war er dann aber, als er ihre Namen hörte.
Ihr seid also Mornaira....Gehört habe ich schon von Euch und auch von Eurer Schönheit. Ich bin dennoch von Eurer wahren Schönheit überrascht.
Erneut blitzten seine Augen gierig, wollte er solch eine Schönheit doch gerne für sich besitzen.
Auch wenn er Euch wohl nicht viel nützen wird will ich Euch auch meinen Namen verraten. Mogemak lautet er, freier Kapitän der "Black Myth". Und ein Wanderer auf den dunklen Pfaden....

Mornaira schmunzelte amüsiert bei seinen Worten.

So..so...ihr habt von mir gehört...na immerhin..nur schlechtes hoffe ich doch..

Ein freches Funkeln bargen ihre Augen.

Aber ja...eben diese bin ich...das lässt sich wohl kaum verleugnen...Mogemak...sehr erfreut..freier Käptn..muss nicht ein jeder Käptn frei seinem Willen folgen? Ist er sonst nicht gänzlich verloren auf den Meeren?

Sie sprach die Worte im Grunde mehr zu sich selbst.

Ein Wanderer...auf dunklen Pfaden..

Durchdringend sahen die schwarzen Augen in seine.

Wie dunkel mögt ihr es denn wirklich?

Eilig wurde der Krug ergriffen und in einem Zug geleert..der Rum rann warm ihre Kehle hinab und eine wohlige Wärme breitete sich aus.

Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Käptn.
Nun, jeder Käptn sollte frei sein, das stimmt natürlich. Doch bezog ich mich darauf, dass noch kein Hafen mich zu seinen Mitgliedern zählen kann.
Schelmisch blitzten seine Augen bei ihrer nächsten Frage.
Wie dunkel ich es mag? Nun, wie dunkel könnt Ihr als Herrin der Schatten denn sein?
Als auch sie ihren Rum geleert hatte winkte er den Wirt zu sich, der nachdem er einige Zeit zum begreifen gebraucht hatte, ihne beiden Gläser mit Rum nachfüllte.

Mornaira lies den Krug wieder füllen und scheuchte den Wirt ungeduldig mit einer Handbewegung fort. Langsam drehte sie den Krug in ihrer Hand und lies kleine Strudel entstehen.

Somit wohl..ein heimatloser Wanderer auf dunklen Pfaden...der scheinbar zufällig hier her gelangt..

Wieder ein verspieltes Lächeln und ein Aufblitzen ihrer schwarzen Augen direkt in die seinen.

Wie dunkel ich bin? Überzeugt euch selbst..meine rabenschwarzen Augen verbergen die tiefe Schwärze meiner Seele nicht..und mein Herz ist schwärzer als die tiefste Stelle im Ozean...Rache und Blutdurst bestimmen mein Wesen...und dennoch lodert meine Seele voll von dem tief-schwarzen Feuer Nephilims..ich bin der Schatten..Nephilim und ich sind eins..so mancher würde mich wohl mehr eine Vodoohexe oder schlimmeres schimpfen...

Amüsiert sah Mornaira immer tiefer in die Augen Mogemaks..auf der Suche seine Seele zu ergründen.

Ein tiefer Blick wurde vom Käptn in ihre Augen gerichtet um das dunkle Feuer tief in ihr zu entdecken. Und tatsächlich fand er es, finster wie die schwärzeste Nacht. Wohl noch dunkler als sein eigenes.
Rache....Blutdurst....Auch mich treibt dies an....Dies und noch viel mehr.
Sein finsteres Seelenfeuer loderte in seinen Augen auf, als er kurz an seine Vergangenheit dachte.
Ich sehe die Finsternis tief in Euch und ich denke Ihr seht sie ebenso meine. Die Finsternis, die mich antreibt, mein Leben ist. Ohne sie wäre es wohl schon lange beendet...
Meinte er mit tiefer Überzeugung und die Flamme in seinen Augen loderte noch weiter auf.

Mich hat einfach nur die pure Neugier hergetrieben..., raunte sie ihm leise zu..ohne den Blick abzuwenden.

So..du hälst also meinem Blick stand, zeigst keine Furcht..eher scheine ich dich anzuziehen,wie eine Motte das Licht...Licht..wie schauderhaft...

Warum trachtet euer Herz und eure Seele so sehr nach Rache? Aus ihr folgt ja zwangsläufig der Durst nach vergossenem Blut.

Das kleine Aufleuchten in seinen Augen entging ihr nicht und entlockte ihr ein amüsiertes Lächeln..langsam und gleich einer Raubkatze stand Mornaira schliesslich auf..umkreiste den Käptn..den Blick stets fest auf ihn gerichtet..bevor sie sich wieder setzte.

Ja..eure ruheloses Seele begehrt auf nach Finsternis...blutigen Schlachten...die Frage ist nur..warum erzählt ihr mir das alles? Wollt ihr gar..das ich euch auf noch viel düstere Pfade geleitet..nur ich warne euch Käptn..auch ich zahlte einen Preis als ich in die Finsternis fiel und zu der wurde..die ich bin...seid ihr bereit ein solches Risiko einzugehen? So könnte ich euch viel bieten...nur Verrat an einem dunklen Schatten würde sich rächen mit der Zeit...sonst versucht euer Glück mit der freien See...denn freier unbeugsamer Wille..ist das höchste Gut..

Leicht zuckte der Käptn mit den Schultern.
Aus welchem Grund trachtet man schon nach Rache? Jemand hat mir etwas genommen und dafür wird er leiden müssen.
Mehr will er ihr nicht von dieser Sache erzählen. Sen Blick blieb fest auf ihren gerichtet, während sie ihn umrundete und bei ihrer nächsten Frage musste er kurz auflachen.
Was ist ein Risiko schon? Nur etwas, das schwache Menschen davon abhalten soll das zu tun was das Beste für sie ist. Risiken sind dazu da überwunden zu werden und genau das ist es, was ich stets tu. Und auch wenn ich schon oft genug Verrat begangen habe, haben die jenigen die sie verdienen meine absolute Loyalität. Bisher hat sich diese Loyalität nur meine Mannschaft verdient, doch wer weiß was sich in den tiefsten Schatten und auf den dunkelsten Pfaden befindet....Vielleicht jemand der diese Loyalität ebenso verdient....

Mornairas Blick wurde nachdenklich.

Sicher gibt es vielerlei Gründe für Rache..einer könnte sein, die blutigen Überreste der Mutter in Leinen gewickelt geschickt zu bekommen..kaum genug..für ein anständiges Grab..

Eine kleine Weile schwieg sie und sah Mogemak einfach nur an.

Mich verrät man nicht!, wurde es kühl erwidert...dann folgt ein kaltes Lächeln.

Blutige Schlachten..zahlreiche Feinde, aber auch sehr treue Gefährten, die an deiner Seite stehen..kann ich euch bitten..solltet ihr es wagen mir zu folgen und einen Fuss auf die tief in den Nebeln verborgenen Insel meines Schattenreiches Nephilims zu setzen...ein tiefschwarzes Schiff..kann ich euch auch bieten...

Abwartend und fest blickte sie ihm in die Augen.

Kurz trübte sich der Blick des Käptn.
Nun....Ja, so ähnlich ist es....
Doch dann tauchte wieder das alte Funkeln in seinen Augen auf.
Sagte ich, dass ich Euch verraten will?
Fragte er nur, ehe er ihr Lächeln kühl erwiederte.
Euer Angebot klingt verlockend. Blut, Schlachten, Gefährten....All das klingt wirklich interessant. Ich nehme Euer Angebot an, werde mit Euch Eure verborgene Insel betreten und von nun an unter der Flagge Nephilims auf Eurem tiefschwarzen Schiff fahren....Tiefschwarz wie auch unsere Seelen.
Fest erwiederte er ihren Blick, mit einem leicht verschmitzten Lächeln.

Mornaira nickte.

Nein..das sagtet ihr nicht...aber ich kenne eine Vielzahl von Verrat und allein das Schicksal meiner Mutter hat mich von Kindesbeinen an vorsichtig werden lassen...

Nicht das ich mich rechtfertigen muss...ihre Augen loderten unruhig von dem tiefschwarzen Feuer, das sie ausfüllte.

...gut...aber wisst..Nephilim und seine Nebel entscheiden selber...die Inseln haben ihren eigenen Willen...wenn ihr so tiefschwarz seid..wie es scheint..werden sie euch Einlaß gewähren und vielleicht noch vieles schenken...mein blutbefleckter Racheengel..die stolze nachtschwarze Agarwainu ankert unten in der Bucht...wollt ihr mit mir segeln? In Nephilim wird sich auch ein passendes Schiff für euch finden...

Zufrieden nickte der Käptn.
Nun, ich bin mir sicher mir wird der Nebel Zugang gewähren. Und ich werde mit Euch segeln....
Kurz wurde sein Blick ernst.
Allerdings ist die Black Myth mein Schiff...Ich werde mir kein anderes nehmen.
Sagte mit harter Stimme und sah weiter ernst drein.

Mornaira hob eine Augenbraue und schmunzelte.

Das werden wir sehen...wenn euer Schiff, die Grenze meines Reiches erreicht und passieren will...

Die Insel erwählt selber, welchen Seelen sie Zugang gewährt, dachte Mornaira im Stillen.

Verbergt ihr ein ebenso aufbrausendes Wesen? Ich bin nicht an euch herangetreten in der Weise um euch zu berauben..wegen mir behaltet euer Schiff...wenn es tiefschwarz ist..und so blutrot und schwarz mit der Flagge Nephilims vereint...mir auch recht...es war ein Angebot an euch...ein Schiff zu erhalten, kein Befehl..

Ohne weiter abzuwarten, eilte Mornaira zu ihrem tiefschwarzen Racheengel mit den blutroten Segeln. Kurz wendete sie sich um und sah Mogemak noch mal tief in die Augen.

...so seht zu...das ihr dicht an meiner Agarwainu dranbleibt..aber ich nehme direkten Kurs durch alle Stürme mit vollem Risiko...Dillungwe komm..

Ihr Krähenmännchen schwang sich in die Luft und flog voran...ein kaltes Lachen war noch zu hören, dann verschwand Mornaira auf ihr Schiff und bald hörte man einige Befehle über das Schiff donnern und geschäftiges Treiben entstand...die blutroten Segel wurden gehisst und erst langsam..dann immer schneller glitt das nachtschwarze Schiff in Richtung offener See..am Ausgang der Bucht..würde Mornaira die Agarawainu still stehen lassen..und warten..um ihm den Weg zu geleiten.

Leicht nickte der Käptn. Wenn es um sein Schiff ging wurde er tatsächlich gerne aufbrausend. Doch sein Schiff war genauso schwarz wie seine Seele und die Segel konnte man austauschen.
Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen als sie über den Kurs sprach.
Der risikoreiche Weg....Sehr schön....
Sagte er nur und stand dann auf.
Tanokey, komm her. Wir legen ab!
Aber Käptn, das feiern....
Das können wir immer noch in unserem neuen Hafen!
Sagte er nur und ging hinaus, Tanokey kurz hinter ihm.
Kurz bewunderte er im Vorbeigehen das Schiff dieser Mornaira, es sah wirklich eindrucksvoll aus.
An Deck seines Schiffes angekommen rief er seine Befehle über das Deck.
Wir legen ab! Die Feier wird verlegt, der Ort ist mir zu hell!
Die Männer murrten kurz, doch führten sie die Befehle durch und kurz nach dem schwarz-roten Schiff legte auf die Black Myth ab und segelte auf den Ausgang der Bucht zu...

Dillungwe schrie lang und klagend auf, als sich Mogemaks Schiff der Agarwainu näherte. Auf Mornairas Gesicht breitete sich ein kühles Lächeln aus..die Augen bargen ein verspieltes Lechzen nach freier rauher See und Gefahr.

Schickt sie hinaus auf die See...nehmt volle Fahrt auf..aber achtet auf sein Schiff, es sollte nicht verloren gehen.

Kurz sah sie hinüber auf das andere Schiff.

Nun denn..schauen wir..wie es wirklich mit eurem Mut aussieht.

Am Himmel türmten sich bereits dunkle Wolken auf und der Wind frischte auf.

Voller Fahrt mitten ins Auge des Sturms...

Die See wurde rauher und der Wind nahm zu, er trieb das schwarze Schiff schnell voran. Mornaira lachte leise. Sie liebte es.

Käptn? Wir müssen den Kurs ändern! Diese Frau wird uns noch in den Untergang führen!
Nein! Wir segeln ihr nach, mitten durch den Sturm!
Er sah dem schwarzen Schiff mit den roten Segeln hinterher, sein Blick voller Spannung wohin diese interessante Frau ihn wohl führen mag, während die Black Myth von dem stärker werdenden Wind und den hochschlagenden Wellen hin und her geworfen wird.

Mornaira sah kurz zurück. Der Käptn folgte ihr.

Gib her.., harschte sie den Steuermann an und übernahm lachend selber das Ruder. Sie lenkte die Agarwainu immer tiefer mitten hinein in den Sturm und die Fahrt wurde unruhiger. Wie sehr sie diese Stürme doch liebte. Dann mitten im Sturm stand die Agarwainu still und die See ward einen Moment ruhig.

Volle Fahrt..bringt sie heim...ihr faulen Hunde..

Mornaira lenkte sie geschickt durch die spitzen Riffe und Untiefen bis am Horizont eine undurchdringbare Nebelwand auftat.

Endlich...Nephilim..

Kurz bevor die Agarwainu in die Nebel eintauchte und bald verschwunden war, sah sie noch mal zurück, dann glitt das Schiff lautlos in die dichte Nebelwand und bald tat sich vor Mornaira die dunkle Bucht auf und die Anlegestellen. Die Agarwainu legte an. Mornaira huschte von Bord und wartete. Sie sah neugierig auf die Nebel. Würde die Insel ihm Zutritt gewähren?

Mit grimmigen Blick stand der Käptn am Steuerrad seines Schiffes, nachdem er seinen eigenen Steuermann niederschlagen musste weil dieser nicht in den Sturm fahren wollte. Immer vor sich sah er das andere Schiff, das wie seines auch nur ein Spielball der Naturgewalten war. Doch plötzlich....plötzlich war die See wieder ruhig und sie konnten einfach weiterfahren. Doch plötzlich kam Nebel auf dem Käptn wurde mit einem Funkeln in den Augen bewusst, dass sie ganu in der Nähe des Hafens waren.
Käptn! Ihr könnt doch unmöglich in diesen Nebel fahren wollen! In dieser Gegend soll es viele Riffe geben.
Doch er hörte nicht darauf und fuhr einfach weiter, mitten in den Nebel hinein. Das andere Schiff blieb er gerade so in Blickreichweite, dass der Käptn ihm folgen konnte und so die Riffe umfahren konnte. Doch gerade als der Hafen in Sichtweite kam, krachte es und das Schiff erzitterte. Jedoch nur kurz und dann fuhr das Schiff weiter. Die Mannschaft sah sich besorgt an, doch da das Schiff weder feststeckte, noch sank fuhren sie weiter. Nur der Käptn spürte, dass etwas nicht stimmte mit seinem Schiff nicht stimmte und so sah er besorgt in Richtung des Hafens, während sie weiter darauf zuhielten.....

Mornaira hatte ihrer Mannschaft Anweisung gegeben ihren dunklen Racheengel bald wieder seetauglich zu machen, bevor sie in den Gassen ihrem Vergnügen nachgehen sollten. Sie beachtete keinen von ihnen mehr. Ihre tiefschwarzen Augen beobachteten das Schiff des Käptns, den sie hergebracht hatte. Man sah, das sich die Fahrt des Schiffes änderte.

Ja..hier ist die See tückisch und trügerisch..., hauchte sie kaum hörbar in den Wind.

Dillungwe lies sich auf ihrer Schulter nieder und so warteten sie gemeinsam, das der Käptn das erste Mal diese dunklen Inseln betreten würde.

Fest waren die Hände des Käptn um sein Steuerruder geschlungen. Sein Gesicht ist verhärtet als sie endlich in den Hafen einlaufen und anlegen konnten. Noch ehe die Landeplanke vollständig ausgefahren war stürmte er schon herunter und sprang an Land.
Findet heraus was vohrin passiert ist und ob etwas beschädigt ist! Ich lasse nicht zu, dass mein Schiff beschädigt bleibt!
Leicht wütend stürmte er auf das Schiff dem sie gefolgt waren zu, um der Kapitänin zu zeigen, dass er trotz dieses Zwischenfalls hier ist.

Mornaira erwartete den Käptn mit ruhigem Blick.

So seid ihr wohlbehalten durch die Nebel gekommen und die Insel hat sich entschlossen, das ihr einen Fuss auf sie setzen könnt. Wenn ihr irgendetwas braucht, schickt euren ersten Maat zu jenen Arbeitern..sie verstehen für gewöhnlich ihr Handwerk.

Ihre Hand deutete auf die Werft.

Nun..wonach verlangt es euch..Weib..Rum..Gesang? Oder erst die Neugier befriedigen, an was für einen Ort es euch verschlagen hat?

Es war einer der seltenen Momente, in denen weder Weib noch Rum den Käptn verlocken konnten. Sein Schiff war ihm nun wichtiger und so schickte er seinen Maat, der ihm inzwischen gefolgt war, wieder zurück zu den Handwerkern damit diese sich das Schiff ansehen.
Danach fixierte er wieder das Weib vor ihm.
Weib, Rum und Gesang kann es auch später geben. Erst möchte ich mehr über diesen Ort erfahren.
Sprach er kühl und blickte sie fest an.

In Mornairas Augen trat ein freches verspieltes Glitzern.

So..so..so habe ich eure Neugier geweckt...dieser Ort? Nephilim wird er genannt...ein dunkler in nebelgehülltes tiefschwarzes Herz er hat...viele Legenden und Mythen hört man wohl auf den Meeren...man sagt eine böse..manche nennen sie Hexe beherbergt dieser Ort..welche schon lange über die Meere wandert...und ein tiefschwarzes rachsüchtiges Wesen hat...Nephilim und Mornaira..sie sind eins ...das eine gibt es nicht ohne das andere..auf ewig verbunden...

Fest erwiderte sie den Blick, während der Wind immer wieder ihre langen blauschwarzen Haare ermutigte frech ihr Antlitz und ihre Gestalt zu kitzeln.