Linturion
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Macardargo Nephilims
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« am: Oktober 07, 2017, 18:05:46 » |
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Leise!, befahl Linturion und richtete den Blick wieder nach vorn. Das kleine Beiboot der Telda Uroloci glitt durch die schwarzen Wellen der Nacht. Vier Männer legten sich in die Riemen und auf Befehl ihres Käptns tauchten sie die Ruderblätter nun möglichst lautlos ins Wasser. In der Mitte des Bootes hatte er 10 Fässer Rum aufgebaut. Ein Präsent oder Bestechung, das würde man sehen ... später.
Ihr Ziel war die Fregatte, die in der Bucht vor ihnen vor Anker lag. Das Schiff dümpelte auf den kleinen Wellen. Der Mond versteckte sich just hinter einer vorbeiziehenden Wolke. Perfekt, dachte Linturion und nahm das Fernrohr zur Hand. Es war schwierig bei dem Licht etwas zu erkennen, aber es genügte um einschätzen zu können, wie gut die Fregatte bewacht wurde. Seine Hoffnung war, dass die Matrosen den letzten Beutezug gebührend feierten. Wo nur SIE war? Der Schatten ertappte sich bei dem Gedanken, ihre Kajüte zu suchen und sein Glück zu versuchen, aber er mahnte sich selbst zur Vernunft. Der Flagge nach waren sie Feinde und es herrschte Krieg und es stand außer Frage, dass Linturion ihr Schiff versenken würde, sollte es nötig sein. Die Männer, die er zurückgelassen hatten, wussten, was zu tun war, wenn er bis zum Morgen nicht zurück war. Die Angst um ihr Leben und die drohende Peitsche, unabhängig ob von ihm oder seiner Herrin, trieb sie voran.
Lin schloss die Maske vor dem Gesicht und versteckte das weiße Haar unter der roten Kapuze. Mittlerweile waren sie direkt an der Bordwand des Schiffes. Backbords, dort wo man sie nicht von dem Pier aus sehen konnte. Wortlos griff er nach dem Enterhaken, lauschte in die Dunkelheit und schleuderte den Haken zur Reling hinauf. Ein prüfender Zug am Seil und er konnte sich sicher sein, dass seine Kletterhilfe hielt. Geschickt zog er sich die Bordwand hinauf und spähte erst vorsichtig auf das Deck der schlanken Fregatte. Wie erhofft, war es ruhig. Keine Wache war zu sehen. Lautlos schwang er sich über die Reling und gab ein Zeichen zum Beiboot. Die Männer wussten, was sie taten und ihm würde es Gelegenheit geben, sich ein wenig umzusehen. Mal sehen, ob die Herrin des Schiffes auffindbar war, sonst würde er einen passenden Brief hinterlassen.
Insane, Insane... wollen wir doch mal sehen, was du für ein Weib bist...
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